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Die Personalabteilung gilt im Allgemeinen als Pförtner für die produktive Belegschaft eines Unternehmens. Sie ist ein strategischer Geschäftspartner, der das Unternehmenswachstum unter anderem dadurch ermöglicht, dass er die richtigen Talente einstellt, die Lern- und Entwicklungsziele auf die Bedürfnisse des Unternehmens abstimmt usw.
Aber die Personalabteilung ist nicht mehr nur für die Einstellung und Bindung von Mitarbeitern zuständig. In dem Maße, in dem Unternehmen ihre digitale Transformation vorantreiben, werden sich neue operative Normen herausbilden.
Und hier überdenkt die Personalabteilung ihre grundlegenden Ziele, wie z. B. die Einstellung neuer Talente, Mitarbeiterbindung, Kommunikation, Mitarbeiterbeurteilung usw., und passt diese Ziele an die sich verändernden Realitäten an. Und damit auch die Politik und die Prozesse neu ausrichten.
Es versteht sich von selbst, dass sich HR-Entscheidungen direkt auf die Geschäftsziele des Unternehmens auswirken, weshalb es wichtig ist, dass HR-Personalverantwortliche die richtigen HR-SMART-Ziele haben.
Was sind SMART-Ziele und -Zielvorgaben für HR?
SMART-Ziele der Personalabteilung bringen die dringend benötigte Klarheit und Ausrichtung. SMART ist ein Akronym für Specific (spezifisch), Measurable (messbar), Attainable (erreichbar), Relevant (relevant) und Timely (rechtzeitig) - also Ziele, die nicht vage, fehlgeleitet oder unmöglich zu erreichen sind.
SMART-Ziele teilen die übergreifende Vision des Unternehmens in kleine, mundgerechte Stücke für jede Abteilung auf, die sie zur Festlegung der KPIs (Key Performance Indicators) und OKRs (Objectives and Key Responsibilities) ihrer Mitglieder verwenden können.
Da sich Unternehmen auf Innovationen oder das Wachstum ihres Geschäfts durch neue Marktchancen konzentrieren, würde ein HR-Ziel, das besagt, "die Zahl der Einstellungen im Vergleich zum letzten Jahr um 200 % zu erhöhen", von den Zielen des Unternehmens abweichen.
Warum sollten Personalverantwortliche SMART-Ziele setzen?
SMART-Ziele helfen der Personalabteilung, das Ziel des Unternehmens stets im Blick zu behalten und auf das Wohl des Unternehmens hinzuarbeiten.
Ohne spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitnahe Ziele können selbst die gut gemeinten Pläne scheitern.
SMART-Ziele für HR-Fachleute geben ihnen greifbare Ziele und die Mittel, diese zu erreichen, und sorgen dafür, dass sie stets konzentriert und motiviert bleiben. HR-Fachkräfte können ihre Fortschritte anhand von festgelegten Meilensteinen messen.
Sie können jede Abweichung vom vordefinierten Pfad schnell erkennen und sofort korrigieren, wodurch Zeit- und Ressourcenverluste minimiert werden.
SMART-Ziele helfen der Personalabteilung, ihre Anforderungen zu quantifizieren, so dass sie genau weiß, was von der Geschäftsleitung verlangt werden muss, sei es ein Budget oder Ressourcen, um ihre Ziele zu erreichen.
Ebenso helfen SMART-Ziele für die Personalabteilung, die Ergebnisse zu quantifizieren, z. B. den prozentualen Beitrag zum Gesamtwachstum des Unternehmens im Hinblick auf die Stärkung der Marke, 360-Grad-Feedback und einen verbesserten Qualifikationspool.
Wenn SMART-Ziele konsequent verfolgt werden, geben sie der Unternehmenskultur einen deutlichen Schub in die richtige Richtung und machen sie sowohl für künftige Bewerber als auch für Investoren begehrenswert.
Beispiele für SMART-Ziele für die Personalabteilung
Müsste das Unternehmen beispielsweise Kosten einsparen, würde das SMART-Ziel der Personalabteilung lauten: "Erhöhung der jährlichen Mitarbeiterbindung von 80 % auf 90 %". Die Begründung: Das Unternehmen kann es sich nicht leisten, vorhandene Talente zu verlieren, da es keine neuen Mitarbeiter einstellen kann.
In Zeiten wirtschaftlicher Umwälzungen kann es vorkommen, dass die Unternehmen selbstgefällig werden, wenn es um die Weiterbeschäftigung geht, weil sie den Eindruck haben, dass die Mitarbeiter die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes über alles andere stellen und daher kein Risiko eingehen, indem sie den Arbeitsplatz wechseln.
Der Bericht des Bureau of Labor Statistics (des US-Arbeitsministeriums) vom April 2021 zeigt jedoch, dass sich die Fluktuation im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert hat, was das SMART-Ziel der Mitarbeiterbindung noch wichtiger macht.
Dieses SMART-Ziel kann weiter in Taktiken zur Erreichung des Ziels untergliedert werden, z. B. Belohnungs- und Anerkennungsprogramme zur Motivation der Mitarbeiter, Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung usw.
Sehen wir uns einige weitere Beispiele dafür an, wie SMART-Ziele für Personalfachleute aussehen könnten:
SMARTe Ziele für Personalverantwortliche #1: Talentakquise
Unternehmen, die neue Mitarbeiter einstellen wollen, versuchen möglicherweise, ihre Kosten pro Einstellung zu senken. Daher sollte das Talentakquisitionsteam die mit dem Einstellungsprozess verbundenen Kosten (z. B. für die Prüfung von Bewerbungen und Vorstellungsgespräche), die Reise- und Umzugskosten für die ausgewählten Bewerber und andere Verwaltungsaufgaben reduzieren.
Da die meisten Einstellungen heute virtuell erfolgen, müssen die Personalverantwortlichen ihren Auswahlprozess effizienter gestalten. Glücklicherweise gibt es eine breite Palette von Einstellungssoftware, die den Einstellungsprozess beschleunigen und die Qualität der Einstellungen verbessern soll.
Es werden nur die geeigneten Kandidaten ausgewählt, und die Teamleiter müssen keine kostbare Zeit mit Vorstellungsgesprächen mit ungeeigneten Kandidaten verschwenden.
Ein SMART-Ziel für die Talentakquise würde also lauten:
Zerlegt man das Ziel in seine Bestandteile, erhält man Teilziele, die sind
- Konkret: Ich möchte die Kosten pro Mitarbeiter senken
- Messbar: bis 20%
- Erreichbar: durch eine effizientere Gestaltung des Screening-Prozesses
- Relevant: der Organisation helfen, ihre Kosten zu verwalten
- Rechtzeitig: am Ende dieses Quartals
Das Ziel gibt dem Team nun eine klare Richtung vor und gibt ihm die Mittel, es zu erreichen. Das Ziel ist realistisch, und die Ergebnisse sind greifbar und motivieren das Team.
SMARTe Ziele für Personalverantwortliche #2: Mitarbeiterbindung
Wie wir bereits besprochen haben, ist Mitarbeiterbindung das Gebot der Stunde und hat Vorrang vor Neueinstellungen. Die Personalabteilung muss ihren Mitarbeitern das Gefühl geben, geschätzt zu werden, und ihnen Stolz und Loyalität gegenüber dem Unternehmen vermitteln, was mit Gehaltserhöhungen allein nicht zu erreichen ist.
So könnte ein SMART-Ziel für die Kundenbindung aussehen:
Zerlegt man dieses Ziel in seine Bestandteile, ergeben sich folgende Unterziele
- Konkret: Ich möchte meine Mitarbeiterbindungsrate verbessern
- Messbar: bis 90%
- Erreichbar: von 80% auf 90% in einem Jahr
- Relevant: Verringerung der Abwanderung und Einsparung von Wiederbeschaffungskosten für das Unternehmen
- Rechtzeitig: in einem Jahr
Die Mittel zur Erreichung dieses Ziels könnten das Versenden von Geschenktüten mit Wertschätzungsnoten, vierteljährliche Belohnungen für das Erreichen von Zielen, Beförderungen und Gehaltserhöhungen usw. sein.
SMARTe Ziele für HR-Fachleute #3: Fortbildung und Umschulung
Die Höherqualifizierung wirkt sich auch erheblich auf die Einstellung und Bindung von Mitarbeitern aus. Unternehmen können ihre vorhandenen Mitarbeiter in neuen Fähigkeiten schulen, anstatt neue Talente einzustellen (was die teurere Option ist). Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter ein Unternehmen verlassen, ist geringer, wenn sie die Möglichkeit haben, zu lernen und zu wachsen.
Ein SMARTes HR-Ziel für die Höherqualifizierung (oder Umschulung) von Mitarbeitern wäre folgendes:
Zerlegt man dieses Ziel in seine Bestandteile, ergeben sich folgende Unterziele
- Spezifisch: Schwerpunkt auf der Entwicklung von Fähigkeiten
- Messbar: Verfolgung des Leistungsfortschritts nach dem Erlernen der Fertigkeit
- Erreichbar: Bereitstellung von 20 % des jährlichen HR-Budgets
- Relevant: bessere Leistung und höhere Mitarbeiterzufriedenheit
- Rechtzeitig: eine neue Fähigkeit pro Quartal
Die Personalabteilung kann entweder in Online-Zertifizierungskurse investieren, die die Mitarbeiter auswählen können (und die für ihre Arbeit relevant sind), oder externe Ausbilder mit der Schulung von Teams beauftragen.
SMARTe Ziele für Personalfachleute #4: Leistungsbeurteilungen
Jährliche Leistungsbeurteilungen sind wohl die anstrengendsten Momente für Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermassen. Aufgestaute Emotionen flammen auf, wenn Beschwerden geäußert werden; einige Mitarbeiter beschließen spontan zu kündigen.
So könnte ein SMART-Ziel für Leistungsbeurteilungen aussehen:
Zerlegt man dieses Ziel in seine Bestandteile, ergeben sich folgende Unterziele
- Spezifisch: den Prozess der Leistungsbeurteilung mühelos gestalten
- Messbar: OKRs für Mitarbeiter
- Erreichbar: offene Kommunikation fördern
- Relevant: Verringerung des Aufwands, der die Mitarbeiter verärgert oder sie zur Kündigung veranlasst
- Rechtzeitig: Routine-Feedback
Offene Kommunikation und regelmäßiges Feedback sorgen dafür, dass es am Tag der Entlassung keine Überraschungen gibt, so dass der Prozess sowohl für die Führungskräfte als auch für die Mitarbeiter spannungsfrei und angenehm verläuft.
Schlussfolgerung
Wie der amerikanische Geschäftsmann Douglas Conant sagt,
"Um auf dem Markt zu gewinnen, muss man zuerst am Arbeitsplatz gewinnen".
Personalfachleute helfen Unternehmen, diesen Erfolg durch ihre Politik zu erreichen, und SMART-Ziele ermöglichen es der Personalabteilung, erfolgreiche Strategien zu entwickeln.
SMART-Ziele lichten den Nebel und helfen den Personalfachleuten, einen langen Weg zu sehen. Sie bieten auch klare Meilensteine, Signale und Wegweiser, damit die Personalabteilung nie vom Weg abkommt und immer das Ziel erreicht - ein schnell wachsendes Unternehmen mit zufriedenen, produktiven Mitarbeitern.